Ein Traum in Orange oder: Abschied und Weiterreise.

Letzte Amtshandlung auf schwedischem Boden: morgens ins Hylliebadet, noch vor dem Schulschwimmen und den Vereinen. Ein Traum – mal wieder eine 50m-Bahn für mich alleine!

Das 2015 eröffnete Hylliebadet im Süden von Malmö.

Durch die verglaste Seitenfront Blick auf den Turning Torso und beeindruckende Wolkenformationen. Ruhe in der Schwimmhalle. Das Wasser so weich, es ist eine Wonne, da hindurchzugleiten.

Und überhaupt: Das gesamte Bad sehr gepflegt und farbenfroh. Architektur, Farben, Design – das können sie, die Schweden. In der Hinsicht ist wirklich sehr vieles eine pure Augenweide in diesem Land.

Im Hylliebadet der Stadt Malmö dominieren die Komplementärfarben Orange und Türkis. Zufällig füge ich mich in diese Farbgebung mit meinem Duschtuch ebenso perfekt wie unauffällig ein.

Touristin, gut getarnt.

Eine Besonderheit in schwedischen Schwimmbädern, die jetzt zwar die Wenigsten von Ihnen interessieren wird (aber ich erzähl’s Ihnen trotzdem, weil ich persönlich es einfach spitze finde): der Eintrittspreis inkludiert immer auch den Bastu-Besuch.

Bastu, das bedeutet Sauna. Und die Sauna gehört zu Schweden dazu wie Knäckebrot und Kanelbullar. Man zelebriert das nicht als dreistündige Sonderveranstaltung, sondern man geht da durchaus mal nur en passant auf einen Schwitzgang hinein.

In den Schwimmbädern (selbst im noch so popligsten kleinen Bad auf dem Land) befindet sich zwischen den Umkleiden und der Dusche die Bastu, genau dort also, wo sie hingehört. Kommt man aus der Schwimmhalle, duscht man sich ab, setzt sich auf ein Viertelstündchen in die Sauna, duscht sich nochmal kurz kalt ab und verschwindet in die Umkleide.

Anschließend zum Hotel am Västra Hamnen zurückgedüst, dort den Gatten und das Dackelfräulein und unsere Siebensachen eingeladen – und ab über den Öresund und den Großen Belt und all die Landesgrenzen.

Diesmal die Überquerung ohne Tränen geschafft…

…aber ein Erlebnis wird’s immer bleiben, diese Brücke.

Bei einer Rast im dänischen Odense (Tipp: Café Velodrom in einem schnuckligen alten Bahnhofshäuschen, Park für den Gang mit dem Hund direkt daneben) den Einkaufszettel für den Supermarkt in Husum geschrieben…

Café Velodrom im Süden von Odense.

Das alte Bahnhofshäuschen.

…das eh schon volle Auto dort noch voller geladen und um 19:30 Uhr sitzt man bei Spirelli pomodore & verdura bereits am vom friesischen Ortsschreiner gezimmerten Esstisch in der Ferienwohnung auf der Halbinsel Eiderstedt und schnauft nach dem langen Tag und der weiten Fahrt erstmal durch.

Auch heute steht in erster Linie Durchschnaufen an, Sie werden sich also ein klein wenig gedulden müssen, bis das erste nordfriesische Bildmaterial eintrifft.

Nur so viel: vor der Terrassentür saftiges Deichland, vor dem Zaun blökende Schafe und im Garten ein riesiges Kaninchen.
Sie können sich in etwa vorstellen, was das fürs Dackelfräulein bedeutet.

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Wo die Sonne hinter Kopenhagen versinkt.

Stürmische Nacht in Onsjö.
Der Wind rüttelte acht Stunden lang an der Terrassentür des Hotelzimmers. Viel wachgelegen, früh aufgestanden.
Beim Frühstück erfahren wir: Die Frau des Hotelchefs betreibt eine Hundeschule, gestern erst, bis kurz vor unserer Anreise, fand ein Spezialtraining statt. Wir fragen nach, was für ein Kurs das war. Und staunen nicht schlecht, als wir hören, dass eine Spezialeinheit an Hunden zu Gast war, die zum Bed-Bug-Dog ausgebildet werden.

Bettwanzen! Dieses mittlerweile weit verbreitete Problemthema in der Hotellerie (und in Ferienwohnungen/-häusern und Alpenvereinshütten), man spricht meist nur hinter vorgehaltener Hand drüber. Kaum hört man sowas, juckt’s einen auch schon (kennen Sie dieses Phänomen? – Ich hab das sogar, wenn mir jemand von Mücken oder Ameisen berichtet!).
Hatte bislang erst zweimal das Vergnügen: In einem recht guten Hotel im Havelland und auf der Tutzinger Hütte unterhalb der Benewand (seither weiß ich auch, dass das Bettwanzenthema keine Frage der Unterkunftskategorie ist). Nicht schön, weil diese Wanzenbisse einem Beulen bescheren, die Wochen brauchen, bis sie abgeheilt sind.

Jetzt setzen sie also Hunde an auf die fiesen, kleinen Blutsauger. In Schweden können sich Hotels, die ihre Zimmer täglich von zertifizierten Bed-Bug-Dogs überprüfen lassen, bereits ein spezielles Gütsiegel verleihen lassen (bed-bug-free). Was es nicht alles gibt!

Tylösand: Sturm, Strand, Hund und ich.

Beim Strandspaziergang nach dem Frühstück geht mir immer wieder die Frage durch den Kopf, wie das wohl in der Praxis laufen mag: Wenn der Wanzenwasti anschlägt, ja, schmeißen die dann die kontaminierte Matratze weg und legen eine neue hin (aus dem garantiert wanzenfreien Matratzenlager im Hotelkeller mal schnell hochgeholt) oder kommt dann doch die große Chemiekeule zum Einsatz (die dem Allergiker dann noch mehr zusetzt als der Wanzenbiss es getan hätte)? Und das ausgerechnet in einem Land, in dem man den Großteil aller Fenster nicht öffnen kann (im Ernst – ich werde dazu noch berichten, sofern ich ein Schlussplädoyer verfasse), so dass man die giftigen Dämpfe nicht mal rauslüften könnte? Wie genau sieht das Procedere in einer verwanzten Unterkunft aus?
Leider hatten wir das nette kleine (natürlich bettwanzenfreie) Hotel in Onsjö, in dem ich wohl eine Antwort auf diese Frage hätte erhalten können, bereits verlassen und waren erst in Tylösand und danach auf dem Weg nach Malmö.

Und in Malmö ist freilich keine Zeit mehr, um über blutrünstige Bettgenossen nachzudenken.

Denn Malmö ist auch beim vierten Besuch einfach nur wunderbar.

Malmö: Der Stadtteil Västra Hamnen mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Turning Torso.

Wenn ich jemandem, der in seinem Leben nur 1 Tag in Schweden verbringen dürfte, 1 Ort für diesen 1 Tag empfehlen müsste – dann wäre es definitiv Malmö.

Hier fand ich schon bei meinem allerersten Besuch vor Jahren alles, was mich froh stimmt und glücklich macht: eine hübsche, überschaubar große Stadt (und v.a. auch eine junge Stadt – wegen all der Studenten), direkt am Öresund gelegen (bei gutem Wetter sieht man die Silhouette Kopenhages auf der anderen Seite des Sunds), viele schöne Cafés (für Regentage mit Hund: das Café Knus, für sonnige Tage mit Hund: das Café Slottsträdgården), tolle Altstadt (die Gassen rund um den Lilla Torg sind bezaubernd), ein richtiger Sandstrand (Ribersborgstranden), alles zu Fuß erlaufbar (wenn man drei bis vier Stunden Laufzeit am Tag mag und packt), zudem eine radlerfreundliche Stadt (gut ausgebautes Netz an Radwegen), tolle Museen (vor allem das Moderna Museet), nette Geschäfte (der Ramsch hält sich angenehm in Grenzen), ein historisches Badehaus in großartiger Lage (von der Sauna aus können Sie ins Meer gucken oder anschließend reinspringen), zudem noch eine moderne Schwimmhalle mit 50m-Sportbecken (Hylliebadet, am südlichen Stadtrand gelegen) und überdies auch noch eine hundefreundliche Stadt, wahrscheinlich die hundefreundlichste in ganz Schweden: nix eingezäunte, staubige, abgegraste, trostlose Hundezonen wie überall sonst in schwedischen (resp. skandinavischen) Städten, sondern ein weitläufiges Wiesen-Areal direkt unterhalb des modernen Stadtteils Västra Hamnens (das ebenfalls absolut sehenswert ist) steht den Vierbeinern hier zur Verfügung (ein Ort, an den man wirklich gern mit Hund hingeht, inkl. Übungs-/Spielplatz, mit dem man etwas anfangen kann).

Aber vor allem ist es der Blick auf diese Brücke, den ich so liebe. Oder der zum Turning Torso.

Die Öresundsbron.

Das allein ist ja eh schon mehr als genug für einen Tag.

57 hours (and a lot going on).

Stockholm (Friday 13th for Future und Abreise) – Mariefred (Schloss Gripsholm und Systembolaget) – Mariestad (Insel Torsö und Vänernsee) – Göteborg (Ullevi und Gassigehi) – Falkenberg (Strandspaziergang und Laxbutiken) – Halmstad (Wind und Weißbier) – um nur einen Ausschnitt der letzten 57 Stunden zu nennen.

Sie werden verstehen, dass da keine Zeit mehr zum Bloggen blieb.

Unsere kleine Reisegruppe hat sich nun von der schwedischen Hauptstadt bis an die Westküste weiterbewegt.
Statt eines langen Berichts lassen wir einfach – chronologisch und nach Stationen geordnet – ein paar Bilder sprechen, zumal jetzt noch ein Nachtgassi bei Mega-Küstenwind ansteht und wir danach gleich in die Koje wollen.

Herzliche Grüße aus Onsjö, einem kleinen Nest zwischen Gullbrandstorp und Frösakull!

*****

Freitag, der 13.: Abreise in Stockholm, via Mariefred bis an den Vänern.

Aufzug in unserem Quartier in Kungsholmen.

Kurz vor Abreise beherrschte man endlich die diversen Lichtobjekte (per Fernbedienung steuerbar).

Der Vermieter hatte (für alle Fälle) ein paar Gästeschlappen dagelassen.

Die Wanduhr stand still, nur die Lüftung nicht: Die Schweden lieben geschlossene Fenster und permanent laufende Lüftungen oder Klimaanlagen.

Schwedische Gemütlichkeit: Vor lauter Kissen konnte man das Sofa kaum noch sehen, geschweige denn, sich darauf niederlassen 😉

Samstag: Gemütlicher Ausflugstag rund um Mariestad, Torsö und den Vänernsee.

Heute: Abreise in Mariestad, via Göteborg hinüber zur Westküste, bis kurz vor Halmstad.

Weil Städtetouren dem Dackelfräulein nur bedingt Freude bereiten, obwohl wir jede mögliche Grünanlage in solche Exkursionen einbauen, geht’s gleich weiter nach Falkenberg, an einen der herrlichen Westküstenstrände…

…und mittlerweile zieht’s am Strand wie Hechtsuppe, so dass der kleine Hund fast abhebt!

Friday 13th for future: Tyska tax för klimatet!

Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen: an einem Freitag (noch dazu an einem 13.!) die Greta an der Stockholmer Riksbron nicht nur unterstützen, sondern würdig vertreten zu können.

Sittstrejk för klimatet & every day for future!

Easy Parking oder: Die Story von den fehlenden 3,7 Metern.

Beim Morgengassi am Auto vorbeispaziert und den Augen kaum getraut: da klemmt allen Ernstes ein Strafzettel unter dem Scheibenwischer!
Was soll um alles in der Welt soll man denn falsch gemacht haben?!?

Ich meine, da informiere ich mich bereits vor Wochen (!) in München, wie das mit dem Parken hier im Viertel, in dem unsere Wohnung liegt, funktioniert. Finde heraus, dass man dafür am besten eine App benutzt („Easy Park“), installiere weit vor Abreise diese App auf meinem Smartphone, registriere unser Kennzeichen dort, hinterlege eine Zahlungsweise, bestelle mir die dazu nötigen Aufkleber per Post (für innen an der Windschutzscheibe, denn an dem Aufkleber erkennt die Politesse überhaupt erst, dass das ein Easy-Park-App-geparktes Fahrzeug ist) und reise also wirklich dermaßen gut aufs Stockholmer Großstadtparken vorbereitet hier an.

Parken in Schweden: Passen Sie bloß auf und lesen Sie unbedingt vorher die gesamte Straßenverkehrsordnung durch!

Vor Ort dann noch so eine Wissenschaft für sich: Interpretieren Sie die 5 untereinander befindlichen Verkehrsschilder in jeder Wohnstraße, je nach Straßenlänge sind es sogar mehrere davon – Sie brauchen da schon ein paar Minuten, um wirklich alle Aus- und Einschlüsse und dementsprechend die jeweils erlaubten Parkzeiten korrekt zu ermitteln (Parkscheinpflicht von 7-19 Uhr, am Wochenende aber nur von 11 bis 17 Uhr, Sie befinden sich in Parkzone 3, das Parken ist hier freitags von 9 bis 14 Uhr verboten, außer für Anwohner mit Parklizenz – und das alles steht da in schwedischen Abkürzungen).
Selbst das ist einem nachts nach einer längeren Anreise von Gotland bis Stockholm noch fehlerfrei gelungen.

Zu guter Letzt hat man die Karre dann in einer engen Einbahnstraße ordentlich abgestellt, den Easy-Park-App-Aufkleber innen an die Scheibe gepappt und in der App den Standort eingegeben sowie Beginn und Ende der Parkzeit eingestellt. Nebenbei bemerkt ist der Spaß nicht gerade preiswert, nämlich 160 SEK pro Tag in unserem Viertel, aber im Vergleich zur Innenstadt oder Parkgaragen oder gar Hotelparkplätzen (zwischen 250 und 350 SEK pro Tag) ist das fast geschenkt…

Und für all diese Mühsal erntet man dann einen Strafzettel?
Gucken wir uns beim Frühstück diesen in Schriftgröße 4 bedruckten gelben Streifen mal genauer an, den Google-Translator auf dem Handy schon geöffnet, damit man sich die nicht selbsterklärenden Begriffe gleich übersetzen lassen kann.
Wir begreifen nach einigem Getippe und Gerätsel, dass mit dem aufwändig georderten Parkschein alles in Ordnung war, und unser Vergehen darin bestand, dass das Auto nur 6,3 Meter von der Kreuzung entfernt steht, es hätten aber 10 Meter sein müssen.

Lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen: 10 Meter! Das sind mehr als zwei Kombis! Und wenn man sich das Sträßchen so ansah – das hat ja an zwei Seiten eine Kreuzung, so dass schon mal 20 Meter Parkfläche wegfallen – tja, dann bleibt da nicht mehr viel an Stellplätzen übrig (und sowas steht natürlich in der Straße selbst nirgendwo, das muss man schon wissen).

In Deutschland sind es übrigens 5 Meter, die an Abstand einzuhalten sind – was sicher die wenigsten wissen (wir auch erst seit heute), aber man hält ja eh brav Abstand zu den Kreuzungen, damit man keine Fußgänger etc. behindert und alle Wege gut passierbar sind.
Und ich bin sicher, dass ebenso wenig irgendein Schwedenurlauber vor seiner Fahrt in den Norden die gesamte Straßenverkehrsordnung Schwedens studiert (diese 10 Meter sind in keinem Reiseführer und in keinem der gängigen Schweden-Info-Portale im Internet erwähnt, da müssen Sie schon länger graben und spezieller suchen, bis Sie diese Regelung überhaupt mal finden).

So richtig trifft uns aber der Schlag, als wir nach den ersten Übersetzungsarbeiten zum Grund des Strafzettels dann in der Mitte des ca. 25 cm langen Streifens der Zeile mit dem angesetzten Bußgeld für unser brutales Vergehen begegnen: 1300 SEK.
Haben diese Schweden noch alle IKEA-Tassen in ihren PAX-Schränken? Das sind 122€! Ja, geht’s noch: für 3,7 Meter so eine Unsumme?
Da sieht der Kontrolleur, dass das ein ausländisches Kennzeichen ist, dass das Fahrzeug völlig korrekt per Easy-Park-App für 160 SEK am Tag dort geparkt ist und dann brummt er einem 122€ für diese Lappalie auf?

Polizeirevier in Kungsholmen.

Haben wir unsere Vormittagspläne geändert und sind zum nächstgelegenen Polizeirevier marschiert, um das sofort zu klären und Einspruch einzulegen.

Nummer gezogen und zwanzig Minuten gewartet und die diversen Fächer mit den Formularen bestaunt (Waffenschein? Holla!).

Dann aufgerufen worden und zum Schalter gegangen, wo hinter Panzerglas eine bräsige Schwedin lustlos in ihrem Amtsdrehstuhl hängt und sich das Anliegen anhört und dazu nur sagt, das sei halt so. Ich entgegne, wir hätten nach bestem Wissen und Gewissen dort geparkt und dass dieses Bußgeld unverhältnismäißg hoch sei und ich mich als Tourist, der ja auch Geld in die Stadt bringt, diskriminiert fühle und wie man das denn als Ausländer erfahren solle, dass man unfassbare 10 Meter Abstand zur nächsten Kreuzung einzuhalten habe und dass wir ja nicht mal knapp an der Kreuzung standen, sondern eh schon 6,3 Meter entfernt.

Juckt die Beamtin alles nicht. Für den Einspruch steht ein dreiseitiges Formular auf Schwedisch zur Verfügung, das schiebt sie uns unter dem Panzerglas rüber, ein englisches gibt es nicht und so gehen wir kopfschüttelnd von dannen. Warten wir mal ab, wie das ausgeht – weiß zufällig jemand, welches Rechtsgebiet ein Advokat beherrschen muss, um einem bei sowas helfen zu können?

Anschließend den Ärger mit einem hervorragenden und günstigen Lunch zubetoniert und einen schönen restlichen Tag in dieser Stadt gehabt.

Wie sagt man so schön? – „Dem hat wohl ein Spatz ins Hirn geschissen!“ – hier ist’s glatt eine stattliche Möwe.

Wenn Sie in Stockholm ein gutes und günstiges Dagens Lunch haben wollen, z.B. um sich ein Parkticket leisten zu können: Ab ins Café Blabär.

Donnerstags: gretaloser Platz vor der Brücke zum Parlament.

Nicht überall ist es so aufgeräumt wie in Östermalm.

Obacht auf den Straßen: Stolpern Sie ja nicht über diese elenden E-Scooter, die in einer Stadt, in der immer ein Wind geht, kreuz und quer herumliegen.

Zuschlagen oder nicht? In der noblen Drottningsholmgatan werden jahreszeit- und ländertypische Artikel feilgeboten.

Die Stadt Stockholm geht energisch vor gegen all den Dreck und Schund: die Ghostbusters ziehen mit ihren Straßenstaubsaugern emsig durch die Fußgängerzonen!

Södermalm.

Endlich wieder im Wasser!

Das wunderbare Schwimmbad in Stockholm nach vier Jahren noch gänzlich unverändert. Sehr erfreulich.

Das Eriksdalsbadet in Södermalm.

12 Bahnen à 25m, 10 Bahnen à 50m und schön nach Schwimmtempo unterteilt, der laute Kinderpool weit weg.

Ein rundum herrliches, gepflegtes Sportbad. Nach 11 Tagen ohne Schwimmen wirklich eine Riesenfreude, sogar 50 Minuten lang eine Bahn für mich alleine gehabt.

Schwedische Schwimmbadgepflogenheiten.

Vorgeschmack auf die Einheimischen im Zuckerland.

Der Gatte führt derweil das Dackelfräulein nebenan im Tantolunden spazieren, hernach trifft man sich im „Lilla Caffeet på Söder“ wieder, in dem heute nicht – wie vor vier Jahren – der Boss in Endlosschleife läuft, worüber die Süßteilchen aber mühelos hinwegtrösten.

Kaka, kex och kanelbullar.

Die Trilogie zum Gemütszustand.

Der Einfachheit halber und um überhaupt erstmal wieder anzukommen auf dem Festland, in der Metropole und in der Rudelvollständigkeit gleich den kompletten Tag in Södermalm verbracht. Ein Viertel, in dem sich auch locker drei Tage verbummeln ließen.

Übrigens bislang keine Probleme oder Irritationen an der Hundefront. Da scheint die Hauptstadt also eine Ausnahme zu sein, von diesen absurden Hundespielplätzen mal abgesehen.

A Piratenbraut, a leeres Weißbiertragerl und i.

Servus, Visby *** Leb wohl, Gotland *** Adieu, Ö!

Ein bisschen bricht’s mir das Herz, aber es überwiegt die Dankbarkeit: für eine wunderbare Zeit, für viele neue Erfahrungen, Begegnungen und Eindrücke.

Ein letzter Blick zurück…

8 Tage Sonne, 1 Tag Nieselregen, 1 heftiges Abendgewitter – und zum Auslaufen der Fähre ein paar Wolken über Visby.

Tagsüber einen langen Stadt- und Strandspaziergang gemacht, dann zusammengepackt, die Hütte durchgefegt und zur letzten Fika nochmal runter in die Altstadt.

Gäste mit Hund bitte in den Hinterhof!

Zeit, um Ihnen zu danken für Ihre Begleitung und Ihre rege Anteilnahme – wir hoffen, Sie bleiben uns weiterhin treu, das schwedische Festland hat schließlich auch Einiges zu bieten.

*****

Zeit auch, um zurückzublicken, und diesen Rückblick mit Ihnen zu teilen.

In Bildern, die ja bekanntlich mehr sagen als all das Getexte, von dem Sie hier in den vergangenen Tagen eh schon genug ertragen mussten.

Fårökyrka.

Fåro, Friedhof.

Fårö, Grabstätte der Bergmans.

Fåro, Westküste: Auf dem Weg zu den Raukar.

Jetzt raten Sie mal, wie der berühmteste Raukar Gotlands heißt?!

Hund, auf dem Weg zum Hund.

Hund, desinteressiert am Hund.

Back in Visby!

Des Fräuleins Fund.

Pippi-Langstrumpf-Morgengassi.

Unsere kleine Villa Villekulla.

Auch Poller können schön sein!

„Hej hej, jag heter Pippa, och du?“

Trieb mich zur Weißglut: die Mechanik meines Tores (und dann hätten Sie mal sehen sollen, wie man sich da auf den Millimeter genau einfädeln musste).

Abendstimmung am Hafen von Kovik.

Morgenstimmung in unserer Gasse.

Kalksteinkirche, Kalksteinmauer, Kalksteinwegmarke – das ist Gotland.

Klintehamn bei Dämmerung.

Pippa on peak: Die südlichste und höchste Stelle der Insel.

Hitchhiking: Der Körkmackar auf dem Dach meines Autos.

Der Dom zu Visby.

Öha, die Kirche von Öja!

Kalksteinmühle, Kalksteingehöft – das ist Gotland.

Öha, und nochmal Öja 🙂

*****

Nun sind wir an Bord gegangen…

Die MS Visborg bringt uns zurück aufs Festland…

…und wir haben unseren Sponsor ersucht, uns auch auf der Rückfahrt nicht zu den Promenadenmischungen gesellen zu müssen…

…ein Wunsch, der uns gottseidank erfüllt wurde…

…so dass nun jedes Tierchen sein Plaisierchen bekommt…

… – mit dem jeweiligen Ergebnis.

…und so Poseidon will, werden wir ein paar Stunden später in Nynäshamn wieder an Land gehen.

Und müssen uns dann – nach einem kurzen Gassi am dortigen Hafen – noch im Dunkeln bis nach Kungsholmen durchschlagen.

Das ist einer der westlichen Stadtteile Stockholms, in dem uns dann der Gatte und eine neue Schutzkappe für das Kameraobjektiv empfangen werden (in einer hoffentlich passablen AirBnb-Wohnung mit einem Parkplatz irgendwo in der Nähe und einem bereits fürs erste Frühstück gefüllten Kühlschrank).

Beides keine Selbstverständlichkeit, denn um ein Haar hätten das Dackelfräulein und ich uns auch in Stockholm noch ein paar reine Frauentage machen müssen. Wenn Sie nämlich einen Wissenschaftler heiraten, dann helfen auch die besten Listen und Vorbereitungen nichts, wenn… – ach, lassen wir das 🙃

Es gibt jedenfalls, wie ich seit gestern Abend um 23 Uhr weiß, am Münchner Flughafen ein Büro der Bundespolizei, wo täglich von 6:30 Uhr bis 21 Uhr „bei Erfüllung der entsprechenden Voraussetzungen“ sogenannte Notpässe ausgestellt werden.

Erfreulicherweise waren die Voraussetzungen entsprechend und Gatte samt Objektivschutzkappe durften nun heute Nachmittag nach Schweden einreisen.

*****

Zum Abschied (von Gotland, nicht von Ihnen!) haben wir bei einer finalen Schneider-Weißen in unserer Pet-Cabin fläzend den guten, alten STS-Song mal ein bisserl umgeschrieben und der Einfachheit halber (und natürlich auch wega da Hoiben) auf alle Satzzeichen verzichtet.
Sehen Sie’s uns bitte nach!

Die letztn Wochn warn so schee
Mir san in jeder Bucht der Insel gwen
Da Dackl, a wuide Piratnbraut
Rieacht des Wossa un is abghaut
An Gotlands ellenlangem Strand
Jede Menge weißer Sand
Hint im Auto nur noch Pfand

Nach zwei, drei Tagen hammas gspürt
Mia ham des Lebnsgfühl hier inhaliert
De Leit drahn si nach Pippa um
Was z’haus harmlos klingt, is‘ hier ganz dumm
In an Fisch rammt sie ihrn Zahn
Oder spuit si mit an Staan
Es is so anders als dahaam

Und irgendwann bleibm mir dann dort
Lassn ois liegn und stehn
Gehn von da Insel nimma fort
Darauf gebm ma uns as Wort
Wieviel Jahr a no vergehn
Irgendwann bleibm mia dann dort

In der bekloppten Arbeitswelt
Bist heit nur bei voller Kraft a Held
Doch Frust und Ärger bringts zu Hauf
Die Rechnung, die geht sowieso nie auf
Und irgendwann fragst di: Wieso
Quäl i mi da so schrecklich o
Und bin ned längst in Brucebo

Aber no is ned soweit
No was zum doa befiehlt da Rentnbscheid
Doch bevor da Herzinfarkt
Mi mit sechzig in die Windln prackt
Lieg i an Gotlands Sonnenstrand
A Bottle Weißbier in da Hand
Und steck de Fiaß in weißn Sand

Und irgendwann bleimb mia dann dort…

Västra Gotlands bästa sandstrand: Tofta.

Nachsaisonidylle.

Tag 13.
Ganztags grauer Himmel, zwischendurch sogar ein bisschen Sprühregen. Schon gar nicht mehr gewusst, wie sich das im Gesicht anfühlt: Regen. Dafür erstmals seit Ankunft auf der Insel windstill. Dabei ist das jetzt eh wurscht, seit ich auf Farö diese türkise Beanie gekauft habe.

Beim Bergman-Museum. Im Fenster sehen die Bloggerin und ihre Beanie.

Wir laufen von Gnisvärd nach Västergarn, knapp zwei Stunden, immer am Strand entlang. Das Hundefräulein ist in Bestform, denn Sandstrand ist mega und all der Unrat, der in den Seetangteppich eingewoben ist, ist megamega.

Ich gucke ihr zu, mit welcher Energie und Begeisterung sie einen Fetzen Strandmatte aus dem Seetang zerrt und den Fund danach in die Luft wirft und sich drauf wälzt („Meins, meins!“) und aus den Augenwinkeln genau registriert, dass ich sie beobachte und dann an Artistik und Clownerie noch eine Schippe drauflegt.

Was für ein herzerfrischendes Lebewesen, dieser kleine Hund. Und was für eine treue Gefährtin – unglaublich, wie gut sie diese ganze Reise mit all den vielen Ortswechseln mitmacht (heute Morgen beim Abrubbeln nach dem Morgengassi das erste weiße Härchen auf ihrem schwarzen Dackelohr entdeckt und kurz schlucken müssen: sowas erinnert immer daran, dass bereits „Halbzeit“ sein könnte und ich will an diese Zeit niemals nicht erinnert werden).

Auf dem Rückweg dann Einkehr in Tofta. Das einzig offene Lokal weit und breit. Noch vom Strand aus angerufen und nachgefragt wegen des little well-behaved dachshund. Ist ok, heißt es. Und: Ja, es gibt warmes Essen. Nach einem Tag Selbstverpflegung in der Hüttenküche auch wieder schön.

Stängt! – wie fast alles hier.

Bekommt der Dachshund im Lokal sogar eine Decke und einen Wassernapf serviert und wird vom Hippiewirt mit Dreads und Flipflops (erwartet man irgendwie auch nicht im Restaurant eines 3-Sterne-Superior-Hotels, erklärt aber evtl. das OK zum Hund unterm Tisch) gefragt, wie er denn hieße und ich antworte: Sie heißt Pippa. Ha! Und da ist es wieder, dieses unverhohlene Grinsen!

Meine Empfehlung für Sie: If you’re female, travel through Sweden with a dog called Pippa – it’s awesome ‚cause you’re gonne have lots of fun & amusing acquaintances!

Weiße Kirche, schwarze Schafe, grauer Himmel – Gotland hat auch an tristen Tagen seinen Reiz, wenn man das Schlichte und Pure mag.